Mitarbeiterbefragungen sind ein hervorragendes Instrument, um mehr über die eigene Organisation zu lernen und zu verstehen, was diese antreibt. Eine gut konzipierte Mitarbeiterbefragung liefert konkrete Informationen, wie motiviert und zufrieden Mitarbeitende sind und ist in diesem Sinne auch ein Frühwarnindikator.
Bei einer Mitarbeiterumfrage wird die Organisation von innen durchleuchtet. Es wird aufgezeigt, wie sie funktioniert und welchen Einfluss dies auf den Arbeitsalltag der Mitarbeitenden hat. Um dies zu visualisieren, hat ValueQuest das Instrument der Organisations-DNA-Analyse entwickelt.
Die Organisations-DNA-Analyse zeigt, was die Organisation antreibt
Diese Analyse zeigt für jeden Bereich, jede Abteilung und jedes Team, wie die Themen des betrieblichen Alltags auf die Motivation wirken. Anhand dessen lassen sich viele wichtige Informationen für eine Optimierung der Motivation generieren.
Die Organisations-DNA-Analyse basiert auf 15 Themenfeldern. Dies sind die Stellhebel des Managements – also jene Bereiche, die in einer Organisation verändert werden können. Für jedes dieser Themenfelder zeigt die Analyse auf, wie stark das Thema auf die Motivation und die Demotivation der Mitarbeitenden wirkt:
Die Länge der einzelnen Balken zeigt den Anteil an Mitarbeitenden, die das jeweilige Thema in der Organisation kritisch (negativ) betrachten und diejenigen, die davon überzeugt sind (positiv). Die Höhe der Balken zeigt, wie stark demotivierend resp. motivierend das Thema wirkt. Je nach Organisation können einzelne Themen eine «unausgeglichene» Wirkung haben, entweder stark motivierend oder stark demotivierend. Insgesamt sind Themen mit einer grossen roten Fläche (Länge x Höhe) stark demotivierend, solche mit grosser grüner Fläche stark motivierend.
Organisations-DNA-Profile können stark variieren
Die DNA-Profile verschiedener Organisationen können stark variieren. Als Beispiel sehen wir in untenstehender Abbildung die DNA einer öffentlichen Verwaltung:
Im Vergleich dazu die DNA einer regionalen Bank:
Branchentypische Muster haben auf jeden Fall einen Einfluss. Allerdings gibt es auch starke Unterschiede im Lebenszyklus einer Organisation. So zeigt sich in Phasen der strategischen Neuorientierung oft eine stärkere Wirkung (positiv wie negativ) in den strategischen Punkten (gemeinsame Ausrichtung, Strategie…), während Themen im Micro-Umfeld (Arbeitsinhalt, Team, Vorgesetzter) in dieser Zeit weniger wichtig sind.
Anhand eines DNA-Profils lassen sich auch intraorganisationale Abweichungen gut erkennen und visualisieren. Hat zum Beispiel in einer Phase einer strategischen Neuorientierung ein Organisationsbereich ein stark abweichendes Profil – z.B. zeigt sich ein starker Fokus auf das Micro-Umfeld – ist dies ein Hinweis darauf, dass dieser Bereich «abgehängt» hat und sich in die sichere Mikroumgebung zurückgezogen hat.
Identifikation der wirkungsvollsten Massnahmen
Schaut man sich die obigen beiden Beispiele etwas genauer an, stellt man z.B. fest, dass bei beiden Organisationen der «Lohn / Kompensation» häufig kritisch betrachtet wird, was übrigens bei den meisten Organisationen der Fall ist. Aber nur bei der Bank hätten Anpassungen am Lohn einen Einfluss auf die Motivation. Bei der öffentlichen Verwaltung würden Lohnanpassungen wirkungslos verpuffen. Die DNA-Analyse im Rahmen einer Mitarbeiterumfrage zeigt also klar auf, wo man konkret ansetzen muss.
Zudem lassen sich auch Rückschlüsse auf die Bedürfnisse und Motivatoren der Mitarbeitenden ziehen. In der öffentlichen Verwaltung wirken fehlende Perspektiven zwar stark demotivierend, das Vorhandensein von Perspektiven jedoch nur mässig motivierend. Sind solche Hygienefaktoren nicht erfüllt, wirken sie demotivierend. Sind sie allerdings zu einem guten Grad erfüllt, dann wirken sie nicht weiter motivierend.
Die Analyse der Organisations-DNA im Rahmen einer Mitarbeitendenbefragung ist ein effektives Instrument, um die wirkungsvollsten Massnahmen zu identifizieren. Die gezielte Veränderung der DNA bewirkt ein besseres Arbeitsumfeld. Die Mitarbeitenden sind zufriedener und engagierter und das Commitment zum Unternehmen wird gestärkt, was sich positiv auf den Einsatz und die Produktivität auswirkt.
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Beitrag veröffentlicht am 26. September 2021
Über Francine Kräuchi

Francine Kräuchi ist Senior Partnerin und Projektleiterin bei ValueQuest. Sie begleitet Organisationen in Transformationsprozessen und verbindet Kommunikationskompetenz mit fundierter Beratungserfahrung. Als eidg. dipl. PR-Fachfrau und systemischer Coach (isi / eca) bringt sie Menschen und Strategien wirkungsvoll in Einklang.
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