Mitarbeitende inspirieren bedeutet, sie für den Wandel in disruptiven Zeiten zu begeistern. (Bild: Pexels)

Produktivität durch Inspiration: Schweizer Unternehmen lassen grosses Potenzial ungenutzt. Laut unserem neuen „Inspiring Workplace Index“ fehlt es einem Grossteil der Arbeitnehmenden in der Schweiz an inspirierenden Arbeitsbedingungen – mit erheblichen Folgen für Leistung und Wandelbereitschaft. Besonders bemerkenswert: Die grösste Inspirationskraft geht nicht etwa von jungen Talenten, sondern von der Generation 50+ aus.

Inhaltsverzeichnis

Die Schweizer Wirtschaft gerät ins Straucheln. Jetzt heisst es: Ärmel hochkrempeln und anpacken. Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn: Sieben von zehn Unternehmen in der Schweiz finden kaum noch geeignete Fachkräfte (ManpowerGroup Schweiz, 2024) – und nur 11 % der Mitarbeitenden fühlen sich ihrem Arbeitgeber emotional verbunden (Gallup, 2025).

Die Folgen? Teuer. Sehr teuer. Fehlbesetzungen kosten Schweizer Unternehmen bis zu 150’000 Franken pro Stelle (Korn Ferry, 2023). Noch gravierender ist der wirtschaftliche Schaden durch fehlende emotionale Bindung: Gallup schätzt die jährlichen Produktivitätsverluste auf rund 50 Milliarden Franken (Handelszeitung, 2020).

Und jetzt? Noch ein Obstkorb? Der dritte Apéro im Monat? Gratis-Yoga? Oder doch lieber eine bessere Pensionskasse? Ideen gibt es viele, wenn es darum geht, die Arbeitgeberattraktivität zu steigern. Nur: Viele dieser Fringe Benefits verpuffen. Weil sie das eigentliche Bedürfnis der Mitarbeitenden verfehlen. Denn Mitarbeitende suchen heute etwas anderes: Sinn. Purpose. Inspiration. Echte Mitarbeiterbindung entsteht nicht durch Boni oder Benefits. Sondern durch sinnstiftende, inspirierende Arbeit, die auf den persönlichen Purpose jedes Einzelnen einzahlt. Doch genau da hapert es in vielen Schweizer Unternehmen.

Unsere aktuelle Befragung unter über 500 Arbeitnehmenden in der Schweiz und Liechtenstein zeigt ein ernüchterndes Bild:

  • Nur 36 % der Befragten fühlen sich inspiriert bei der Arbeit.
  • 38 % geben an, kaum oder gar keine Inspirationsquellen im Unternehmen zu finden.
  • An einem üblichen Arbeitstag von 8.5 Stunden werden im Durchschnitt 2.5 Stunden nicht produktiv genutzt – rund ein Drittel ihres Potenzials wird laut eigener Aussage von den Unternehmen nicht ausgeschöpft.

Die Schuld liegt nicht (nur) bei den Mitarbeitenden – sondern im Arbeitsumfeld. Denn viele Unternehmen schaffen kein inspirierendes Arbeitsumfeld. Dabei wäre genau das der Hebel, um das Potenzial ihrer Mitarbeitenden wirklich zu nutzen. Inspiration ist der Schlüssel für Produktivität, Motivation und Innovationskraft. Unser Inspiring Workplace Index – die erste Schweizer Studie, die systematisch untersucht, wie Sinn und Inspiration im Arbeitskontext erlebt werden – setzt genau hier an. Wir zeigen:

  • Warum Mitarbeiterzufriedenheit nicht reicht
  • Ob sich Herr und Frau Schweizer durch ihre Arbeit inspiriert fühlen
  • Wie mehr Inspiration zu mehr Innovation, Produktivität und Veränderungsbereitschaft führen kann
  • Und wie Inspiration im Unternehmen messbar und nutzbar gemacht werden kann
Die Ergebnisse unserer Studie zeigen ein ernüchterndes Bild der Inspiration am Arbeitsplatz in der Schweiz.

Mitarbeiterzufriedenheit reicht nicht aus

Ein fairer Lohn. Ein sicherer Arbeitsplatz. Eine wertschätzende Chefin, die mit mir anständig umgeht: Wenn diese Grundbedürfnisse erfüllt sind, sprechen wir von Arbeitszufriedenheit. Zweifellos ist sie ein zentraler Indikator dafür, ob sich Mitarbeitende wohlfühlen und im Unternehmen bleiben möchten.

Aber: Mitarbeiterzufriedenheit hat ihre Grenzen. Zufriedene Mitarbeitende kommen pünktlich, erledigen ihre Aufgaben ordentlich und gehen dann in den Feierabend. Was dabei oft fehlt: Mitgestaltung, Eigeninitiative, neue Ideen. Denn: Zufriedene Mitarbeitende sind nicht automatisch produktiver, proaktiver oder kundenorientierter (Straume & Vittersø, 2012).

Was also fehlt?

Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und beantworten Sie gedanklich zwei Fragen:

  • Wie zufrieden sind Sie aktuell mit Ihrer Arbeit – auf einer Skala von 1 bis 10?
  • Und nun: Wie inspiriert fühlen Sie sich bei Ihrer Arbeit – ebenfalls auf einer Skala von 1 bis 10?

Die meisten Menschen geben auf diese Fragen unterschiedliche Antworten. Warum? Weil Zufriedenheit intuitiv etwas ganz anderes ist als Inspiration.

  • Zufriedenheit bedeutet: Ich habe keinen Grund zur Klage.
  • Inspiration bedeutet: Ich habe einen Grund, mich einzubringen. Ich arbeite auf ein grösseres Ganzes hin.

Inspirierte Mitarbeitende sind motivierter, erleben ihre Arbeit als sinnstiftender und setzen sich aktiv für positive Veränderungen ein. Sie entwickeln Eigeninitiative, zeigen unternehmerisches Denken –Qualitäten, die in Zeiten von Wandel und Unsicherheit entscheiden.
Inspiration ist kein “Nice-to-have”, sondern viel mehr als strategischer Hebel zu begreifen, um Mitarbeitende für Unternehmensziele zu begeistern und ihr volles Potential zu entfalten.

Inspiration verstehen, messen, nutzen – das zeigt unsere Mitarbeiterumfrage

Unsere schweizweiter Arbeitnehmerbefragung  – der Inspiring Workplace Index 2025 – zeigt eindeutig: Inspiration am Arbeitsplatz ist ein unterschätzter, aber zentraler Erfolgsfaktor. Wer inspiriert ist, bringt neue Ideen ein, denkt mit, denkt weiter und packt mehr an. Inspirierte Mitarbeitende erleben ihre Arbeit als sinnstiftend, motivierend und förderlich. Arbeitgebende, die gezielt auf ein inspirierendes Arbeitsumfeld setzen, schaffen die Basis für resiliente und engagierte Mitarbeitende und Teams sowie für eine zukunftsfähige Unternehmenskultur:

Psychisches Wohlbefinden fördern und Fehltage reduzieren

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld stärkt das emotionale und psychische Wohlbefinden – laut unserer Mitarbeiterumfrage um bis zu 30 Punkte auf einer 100er-Skala. Inspirierte Mitarbeitende fühlen sich ausgeglichener, belastbarer und resilienter.

Arbeitgeber, die gezielt in ein inspirierendes Arbeitsumfeld investieren, profitieren mehrfach:

  • Weniger Krankheits- und Fehltage
  • Stärkeres Wohlbefinden am Arbeitsplatz
  • Mehr psychische Resilienz und Belastbarkeit im Berufsalltag

Mitarbeiterproduktivität durch sinnstiftende Arbeit steigern

An einem üblichen Arbeitstag von 8.5 Stunden bleiben im Durchschnitt mehr als 2.5 Stunden unproduktiv – so unsere Umfrage. Die Befragten schätzen, dass nur rund 69 % ihres Potenzials im Unternehmen tatsächlich genutzt wird. Ein Drittel der Arbeitszeit bleibt damit ungenutzt.

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld kann hier einen erheblichen wirtschaftlichen Beitrag leisten und die Lücke deutlich schliessen:

  • Fühlen sich Mitarbeitende inspiriert, arbeiten rund 38 Minuten pro Arbeitstag mehr.
  • Hochgerechnet ergibt dies bei einer 42.5-Stunden-Arbeitswoche etwa 19 zusätzliche Arbeitstage pro Jahr und Mitarbeitenden – fast einem ganzen zusätzlichen Arbeitsmonat.

Mehr Veränderungsbereitschaft entwickeln: Unsere Studienergebnisse zeigen eindeutig: Mitarbeitende, die ihren Arbeitsplatz als inspirierend und sinnstiftend empfinden, haben eine höhere Veränderungsbereitschaft. Kurzum: Sie bewerten ihre Bereitschaft, sich auf Veränderungen einzulassen und diese voranzutreiben, um bis zu 20 Punkte höher als Kolleginnen und Kollegen mit niedriger Inspirationskraft. Zu Gunsten der gesamten Organisation: diese wird agiler und anpassungsfähiger.

Energie und Tatendrang im Arbeitsalltag steigern: Ein inspirierendes Umfeld wirkt belebend: Inspirierten Mitarbeitenden geben in unserer Erhebung an, sich durchschnittlich 23 Punkte energiegeladener zu fühlen als andere. Wer inspiriert ist, geht mit Schwung, Fokus und Freude an seine Aufgaben – was sich spürbar auf das gesamte Teamklima auswirkt.

Persönliches Wachstum im Job ermöglichen: Inspirierte Mitarbeitende erleben ihre Arbeit als Entwicklungschance. Ihr wahrgenommenes Potenzial für persönliches Wachstum liegt 24 Punkte höher als bei weniger inspirierten Kolleginnen und Kollegen. Sie betrachten ihre Arbeit nicht nur als Aufgabe, sondern als Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und Neues zu lernen.

Flow und Freude bei der Arbeit erleben: Der „Flow-Zustand“ – völlige Konzentration, Freude und Produktivität – tritt bei inspirierten Mitarbeitenden laut unserer Umfrage bis zu 30 Punkte häufiger auf. Ein inspirierendes Arbeitsumfeld steigert insgesamt also nicht nur die Leistungsbereitschaft, sondern macht Arbeit auch erfüllender.

Inspiration messen. Geht das? Ja! Immer wieder hören wir die Frage nach der Messbarkeit von Inspiration. Inspiration zu messen ist weit schwieriger als Mitarbeiterzufriedenheit oder -engagement zu messen. Denn: Inspiration ist persönlich. Die Frage „Was inspiriert dich?“ ist zutiefst individuell. Zwar lassen sich Durchschnittswerte und Muster aufzeigen, doch am Ende ist Inspiration ein persönliches Erleben. Sie ist situativ geprägt, verändert sich mit der Lebenssituation und wirkt in jedem Menschen anders. Was die eine inspiriert, kann beim anderen genau das Gegenteil bewirken.

Und genau hier setzt unsere Employee Inspiration Journey an: Unser innovatives Entwicklungs- und Dialogtool begleitet Mitarbeitende individuell entlang ihrer persönlichen Inspirationsreise. Unser Tool zeigt auf, was Mitarbeitende bewegt und wo ungenutztes Potenzial liegt. Die Employee Inspiration Journey ist keine klassische Mitarbeiterbefragung, sondern ein Tool zur persönlichen Reflexion.

Inspiration ist der wichtigste Hebel für eine positive Employee Experience

Inspiration verändert, wie wir als Mitarbeitende unsere Arbeit und unseren Arbeitsplatz erleben. Wer sich inspiriert fühlt, sieht den Arbeitsplatz nicht nur als Ort für Leistung, sondern auch als Raum für persönliche Weiterentwicklung. Inspiration geht Hand in Hand mit einer deutlich stärkeren Employee Experience.

Inspiriert Mitarbeitende …

  • sehen mehr Entwicklungschancen (+17 Punkte): Für sie ist der Arbeitsplatz ein Raum zum Wachsen und Lernen.
  • empfinden mehr Sinn in ihrer Arbeit (+17 Punkte): Sie verstehen, wie ihre Arbeit zum grossen Ganzen beiträgt.
  • vertrauen stärker (+22 Punkte): Sie fühlen sich sicher, können offen sprechen und Ideen einbringen.
  • spüren mehr Freude, Flow und Energie im Job (+21 Punkte): Inspiration beflügelt – und schafft Begeisterung.
  • fühlen sich empowert (+17 Punkte): Sie erleben sich als wirksam, kompetent und mitgestaltend.
  • fühlen sich wohler und ausgeglichener (+24 Punkte): Inspiration tut gut – auch emotional.
  • werden als ganze Menschen gesehen (+26 Punkte): Nicht nur als Arbeitskraft, sondern als ganze Person.
  • fühlen sich energiegeladen bei der Arbeit (+24 Punkte): Sie starten mit Schwung in den Tag.

Inspiration am Arbeitsplatz – was ist das überhaupt?

Inspiration ist eine treibende Kraft, die über Motivation und Zufriedenheit hinausgeht. Wenn wir uns inspiriert fühlen, so sehen wir eine neue erstrebenswerte Vision, auf die wir hinarbeiten. Oder wir haben ein spontanes Aha-Erlebnis, das in uns einen Handlungsimpuls auslöst. Inspiration gibt es aber nicht nur im kreativen Bereich, sondern auch im Berufsalltag, – etwa, wenn wir plötzlich wissen, wie wir ein Problem lösen können, das uns tagelang beschäftigt hat. Oder wenn uns die Vision eines Unternehmens so anspricht, dass wir aktiv dazu beitragen wollen. Inspiration umfasst zwei zentrale Dimensionen:

  • Inspiriert werden: Mitarbeitende werden von etwas oder jemandem inspiriert – z. B. durch Kolleginnen, Führungskräfte oder auch externe Einflüsse.
  • Inspiriert handeln: Die angeregte Idee wird anschliessend in eine konkrete Handlung übersetzt – etwa in ein neues Projekt, ein Produkt, eine Lösung oder Veränderungsbereitschaft.

Unsere aktuelle Arbeitnehmerstudie zeigt: Viele Mitarbeitende in der Schweiz sind grundsätzlich dazu bereit, sich einzubringen und mitzugestalten. Doch dieser Wille zur Mitgestaltung scheitert oft an fehlenden Inspirationsquellen im Arbeitsumfeld. Denn:

  • 64 % der befragten Mitarbeitenden fühlen sich am Arbeitsplatz nicht oder kaum inspiriert
  • 62 % geben an, wenige oder keine Inspirationsquellen im Unternehmen zu finden

Auffällig: Teilzeitmitarbeitende sind tendenziell inspirierter als Vollzeitkräfte. Sie empfinden ihre Arbeit häufiger als sinnstiftend. Mögliche Gründe sind eine bessere Work-Life-Balance, geringere Belastung oder mehr geistige Offenheit durch Eindrücke ausserhalb der Arbeitswelt.

Die Ergebnisse wirken auf den ersten Blick ernüchternd – doch sie bergen grosses Potenzial. Eine klar formulierte, emotional ansprechende Vision kann Sinn und Purpose stiften – und so die Bindung an das Unternehmen stärken. Aktuell erreicht die Unternehmensvision jedoch nur 34 % der Mitarbeitenden emotional.

Anders sieht es beim inspirierten Handeln aus – also der Frage, ob Inspiration tatsächlich zu aktivem Handeln oder einem Handlungsimpuls führt:

  • Die Inspirationskraft des Umfelds (z. B. durch Führung, Kultur, Vision) liegt im Mittel bei 62 von 100 Punkten
  • Der Score für inspiriertes Handeln – also das tatsächliche Umsetzen von Ideen – liegt höher: bei 64 bis 71 Punkten

Fachkräftemangel? Ein Blick auf die über 50-Jährigen lohnt

Unsere Daten zeigen: Mitarbeitende über 50 Jahre (Gruppe 5) sind nicht nur besonders erfahren, sondern auch besonders inspiriert. In fast allen Bereichen erzielen sie die höchsten Werte – und übertreffen damit teils deutlich den Gesamtdurchschnitt. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist das ein starkes Signal: Die Generation 50+ bringt nicht nur Kompetenz und Stabilität mit, sondern auch Begeisterung, Sinnorientierung und Veränderungsbereitschaft.

  • Überdurchschnittlich stark inspiriert: Drei von vier Mitarbeitenden über 50 stimmen zu, dass sie dazu inspiriert sind, täglich ihr Bestes einzubringen. Bei den Jüngeren unter 30 Jahren ist es weniger als die Hälfte.
  • Überdurchschnittliche Transformationsbereitschaft: In unserer Umfrage sagt rund jede*r Vierte über 50: „Ich bin voll bereit, Veränderungen im Unternehmen mitzutragen.“ So hoch ist der Wert in keiner anderen Altersgruppe. Zum Vergleich: Bei den unter 30-Jährigen sagt das nur etwa jede*r Achte.
Über 50-Jährige sind besonders inspiriert: Sie zeigen mehr Veränderungsbereitschaft, Sinnempfinden und Engagement als jüngere Altersgruppen.

Wie Sie ein inspirierendes Arbeitsumfeld schaffen

Inspiration entsteht nicht zufällig. Sie ist das Ergebnis gezielt gestalteter Rahmenbedingungen – und diese lassen sich beeinflussen. Unsere Daten zeigen: Schweizer Unternehmen haben hier noch Luft nach oben. Diese Schlüsselfaktoren entscheiden darüber, ob ein Arbeitsumfeld als inspirierend und sinnstiftend erlebt wird. Ein inspirierendes Arbeitsumfeld entsteht nicht zufällig. Hier sind die zehn Treiber, die die Grundlage für ein inspirierendes Arbeitsumfeld bilden:

Transparente Kommunikation: In vielen Unternehmen fehlt es an klarer Kommunikation:

  • Nur 41 % der Mitarbeitenden fühlen sich ausreichend über die Prioritäten des Managements informiert.
  • Nur die Hälfte kennt die Ziele und Pläne der eigenen Einheit.
  • Und nur 52 % wissen genau, was konkret von ihnen erwartet wird.

Das bedeutet: Rund jede zweite Person arbeitet im Unklaren darüber, worauf sie hinarbeiten soll – und welchen Beitrag sie leisten kann. Wer das Ziel nicht kennt, kann auch den Kurs nicht bestimmen.

Freiraum und Selbstbestimmung am Arbeitsplatz: Autonomie ist ein starker Treiber für Inspiration. Doch sie fehlt vielen.

  • Nur 49 % können selbst entscheiden, wann und wie sie ihre Arbeit erledigen.
  • Nur 48 % haben die Möglichkeit, anspruchsvolle Aufgaben zu übernehmen.
  • 61 % setzen zwar eigene Prioritäten – doch auch hier ist noch Spielraum.

Kurz: Rund die Hälfte der Belegschaft erlebt ihren Arbeitsalltag als fremdbestimmt und damit als wenig inspirierend.

Feedback- und Lernkultur: Eine inspirierende Umgebung lebt von Rückmeldung. Doch daran hapert es vielerorts:

  • Nur 44 % erhalten ausreichend Lob für das, was sie gut machen.
  • Nur 39 % wissen, woran sie arbeiten oder was sie verbessern könnten.
  • Nur 47 % bekommen regelmässiges Feedback von Führungskräften.
  • Im Team ist es nicht besser: Nur 43 % fühlen sich auch von Kolleg:innen ausreichend gespiegelt.

Zwei von drei Mitarbeitenden erhalten insgesamt zu wenig Feedback und damit auch zu wenig Anstoss zur Weiterentwicklung.

Zeit und Ressourcen: Inspiration braucht Unterstützung und Ressourcen. Doch dieser fehlt:

  • Jede zweite Person fühlt sich zeitlich überlastet.
  • Oft fehlen passende Arbeitsmittel oder personelle Unterstützung.

Wenn sich Mitarbeitende ständig aufs Notwendigste beschränken müssen, bleibt kaum Platz für kreative Gedanken oder Weiterentwicklung.

Innovationskultur fördern – Ideen brauchen Umsetzung: Inspiration endet oft als fixe Idee – weil es an Umsetzung fehlt:

  • 52 % der Mitarbeitenden dürfen eigene Ideen einbringen.
  • Aber nur ein Drittel sieht diese auch tatsächlich umgesetzt.
  • Fast die Hälfte (47 %) empfindet das Arbeitsumfeld als wenig innovationsfreundlich.

Das Problem: Wer merkt, dass seine Vorschläge ignoriert werden, macht irgendwann keine mehr.

Wertschätzung : Wertschätzung ist kein «Nice-to-have», sondern ein strategischer Hebel:

  • Nur 38 % erhalten Anerkennung für innovative Beiträge.
  • 48 % fühlen sich insgesamt zu wenig wertgeschätzt.

Dabei ist regelmässige, ehrliche Anerkennung ein zentraler Treiber für Motivation, Vertrauen und Inspiration.

Inspirierende Führung: Gute Führung wirkt inspirierend. Doch in der Praxis ist das oft Mangelware:

  • Nur 35% der Mitarbeitenden erleben, dass ihre Führungskräfte eine inspirierende Vision für die Zukunft
  • 46% sagen, dass ihre Führung Energie und Begeisterung für die Unternehmensziele zeigt.
  • 45% empfinden ihre Vorgesetzten als ruhig und zuversichtlich.
  • 39% erleben vorausschauendes Handeln und klare Impulse.
  • Und nur 43% finden, dass Führungspersonen verständlich formulieren, was als Nächstes zu tun ist

Werteorientierte Inspiration: Unsere Daten verdeutlichen: Je besser die Werte des Unternehmens mit den persönlichen Werten der Mitarbeitenden übereinstimmen, desto höher ist ihre Inspirationsfähigkeit. Unternehmen, die neue Mitarbeitende gezielt nach kulturellem Fit auswählen und ihre Werte im Alltag sichtbar machen, schaffen ein Arbeitsumfeld mit mehr Sinn, Engagement und Identifikation.

Schematische Darstellung: Ganz links die „Quellen“ (Unternehmen/Marke/Werte, Kunden, Kollegen/Vorgesetzte, privates Umfeld); in der Mitte die „Gestaltungselemente“ für ein förderndes Umfeld (Transparente Kommunikation, Freiraum und Selbstbestimmung, Feedback und Lernkultur, Ressourcen und Zeit; Offene Innovationskultur, Wertschätzung, Befähigende Führung, Werte-Verständnis); ganz rechts die Wirkung auf Mitarbeitende als Kreisdiagramm mit „Inspirationkraft“ (magenta) und „inspiriertes Handeln“ (hellblau) um ein Symbol für Geist und Tatkraft.

Methodik und Berechnung

Im Sommer 2024 haben wir über 500 Mitarbeitende (50 % Frauen, 49 % Männer, 1% divers; Durchschnittsalter bei 42 Jahren) in der Schweiz und Liechtenstein in verschiedenen Berufen und Industrien befragt, um die Kraft inspirierender Arbeitsumgebungen zu analysieren. Der Inspiring Workplace Index erfasst quantitative und qualitative Daten, um Schlüsselfaktoren für die erfolgreiche Transformation zu identifizieren:

  • Erhebungszeitraum: Sommer 2024
  • Teilnehmende: 508 Mitarbeitende in der Schweiz und in Liechtenstein
  • Methode: Skalierte Fragen und qualitative Einblicke

Beitrag veröffentlicht am 13. Mai 2025

Über Dr. Kathrin Neumüller
Kathrin Neumüller, Co-Geschäftsführerin, hat welliges blondes Haar und trägt einen marineblauen Blazer über einem weissen Hemd. Sie lächelt selbstbewusst und steht in einem modernen Büro mit grossen Fenstern im Hintergrund.

Dr. oec. HSG Kathrin Neumüller ist Co-Geschäftsführerin bei ValueQuest und Expertin für Mitarbeiterinspiration und Empowerment. Daneben unterrichtet sie im MAS Business Administration strategisches Management und Marketingmanagement. Sie promovierte an der Universität St. Gallen (HSG) und verfügt über einen Master of Philosophy (M.Phil.) der University of Cambridge.

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