Krisen sind – so schwer sie für viele Unternehmen und Selbstständige sein mögen – immer auch eine Chance, zu lernen und kritisch zu reflektieren. Systemdenken hilft, bisherige Annahmen und Denkprämissen in solchen Momenten – und vor allem auch später während der Krisenaufarbeitung – auf ihre Funktionalität hin zu überprüfen. Torsten Groth, systemischer Berater, Autor und Dozent hat zu diesem Thema einige wichtige Thesen aufgestellt. Es lohnt sich, seinen Artikel in der wirtschaft + weiterbildung 06_2021 zu lesen.

Wir möchten in unserem neusten Blogbeitrag einige seiner Aussagen aufgreifen und den Nutzen von professionell durchgeführten Befragungen für Unternehmen – nicht nur während Krisenzeiten – aufzeigen.

Systemdenken ist aktueller als je zuvor

Systemdenken ist ein Lern- und Problemlösungsansatz, bei dem das Verhalten eines Systems zuerst beschrieben wird und danach Möglichkeiten zur Verbesserung ausgelotet werden. Ein offenes Systemdenken fördert die Kreativität und wird in lernenden Organisationen erfolgreich eingesetzt.

Mit Hilfe einer professionell durchgeführten Mitarbeiterbefragung von ValueQuest wird eine offene Feedback-Kultur in der Organisation geschaffen. Unternehmen können die Stärken und Schwächen im System identifizieren und relevante Hebel für Verbesserungen herausarbeiten.

Arbeiten mit Unvorhersehbarkeiten

Corona hat aufgezeigt, dass wir in einer vernetzten, komplexen Welt leben. Einer Welt voller Wechselwirkungen, welche Undurchschaubarkeiten erzeugen. Bei allen Entscheidungen ist zukünftig immer damit zu rechnen, dass etwas Unberechenbares eintreten könnte.

Torsten Groth betont, dass das Bearbeiten von Unsicherheit (man spricht von „Unsicherheitsabsorption“) in diesem Zusammenhang immer wichtiger werden wird und man sich von Ideen und Tools der Vorhersagbarkeit verabschieden sollte. Für Organisationen und Teams werde die Fähigkeit an Bedeutung gewinnen, sich bewusst in Unsicherheiten (und nicht in illusionären Scheinsicherheiten) zu bewegen.

Langfristiges unternehmerisches Denken

Management- und Beratungsansätze, die das langfristige Überleben als Kriterium höher bewerten als rein ökonomische Erfolgskriterien, sollten weiter ausgearbeitet werden. Torsten Groth spricht in diesem Zusammenhang auch von der „Intelligenz“ von Familienunternehmen. Gemeint ist die Ausrichtung von vielen Familienunternehmen auf Langlebigkeit (die sogenannte Enkelfähigkeit). Von diesen erfolgreichen Familienunternehmen kann  man oft lernen, wie Krisenbewältigung gelingt.

Eine professionell durchgeführte Mitarbeiterzufriedenheitsumfrage verbessert das Arbeitsklima, die Mitarbeiterzufriedenheit und das Engagement deutlich. Die Mitarbeitenden fühlen sich wertgeschätzt, was sich positiv auf den langfristigen Erfolg eines Unternehmens auswirkt.

Führung bleibt „postheroisch“

Torsten Groth verweist in seinem Artikel auf das Buch «Führung bleibt postheroisch» von Dirk Baecker. Darin erläutert er den Unterschied zwischen einem heroischen – auf Eindeutigkeit zielenden – und einem postheroischen – mit verteilten Strukturen rechnenden – Führungsverständnis.

Auch wenn aktuell einzelne Personen heroisiert werden und Prozesse der Autoritätszuschreibung in Krisenzeiten funktional sein können, zeigt sich, dass erfolgreiche Interventionsstrategien «Strategien der Vernetzung und Koordination von verteiltem Wissen» sind. Wenn sich Führung stärker in Netzwerken zeigt, welches sind dann zukünftig wichtige Kompetenzen für Führungskräfte?

Auch das Entscheiden wird immer anspruchsvoller werden. Welche moderativen Kompetenzen werden in diesem Zusammenhang wichtiger? Welche (intuitiven, qualitativen, quantitativen) Daten fließen in Entscheidungen ein? Interdisziplinär besetzte Teams sind dabei noch stärker gefordert, Mehrdeutigkeiten und Ambivalenzen zu integrieren und in Entscheidungen zu überführen.

Ein Führungsfeedback lässt Führungskräfte wie auch Fachkräfte die eigenen Stärken und Entwicklungspotenziale erkennen und steigert die Führungsqualität und Effektivität der Arbeit. Es fördert ein gemeinsames Verständnis von Führungsgrundsätzen im Unternehmen und begünstigt eine offene, dialogorientierte Feedback-Kultur. Mehr dazu lesen Sie auf  https://valuequest.ch/360-grad-fuehrungsfeedback/.

Systemdenken ist ein bewusster Umgang mit Lernprozessen

Gesellschaften, Organisationen, Teams und Individuen sind zurzeit mit der Anpassung an die Krisenlage beschäftigt. Das Lerntempo hat sich während der Corona Pandemie dermassen erhöht, dass bisher kaum Zeit blieb, die Formen der Anpassung zu reflektieren. Nach mehr als einem Jahr im Krisen- und Anpassungsmodus wird es nun Zeit, in einen Modus zu wechseln, in dem bewusst gelernt wird, wie gelernt wird. In Zukunft müssen Unternehmen eine gute Balance zwischen kurzfristiger Krisenbewältigung und langfristiger Krisenresistenz finden

Mitarbeiterbefragungen, Führungsfeedbacks und Kundenbefragungen sind wichtige Instrumente für eine lernende Organisation. Besuchen Sie www.valuequest.ch, um nähere Informationen zu unserem Angebot zu erhalten. Oder rufen Sie uns direkt an unter 044 786 32 52.

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Beitrag veröffentlicht am 26. August 2021

Über Francine Kräuchi
Francine Kräuchi ist Managing Partner und Projektleiterin bei ValueQuest. Sie begleitet Kunden mit Expertise in Beratung, Projektmanagement und Mitarbeiterfeedback durch datenbasierte Veränderungsprozesse.

Francine Kräuchi ist Senior Partnerin und Projektleiterin bei ValueQuest. Sie begleitet Organisationen in Transformationsprozessen und verbindet Kommunikationskompetenz mit fundierter Beratungserfahrung. Als eidg. dipl. PR-Fachfrau und systemischer Coach (isi / eca) bringt sie Menschen und Strategien wirkungsvoll in Einklang.

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